Die Geschichte

Die Geschichte

Schon als kleines Kind las Gerry seine selbstgemachten Nachrichten in seinem Zimmerlein. So war es dann auch nicht überraschend, dass er seine Passion zum Radio nie verloren hatte.

1991 meldete er sich bei Radio Raurach in Sissach als Moderator für Früh- und Abendsendungen. 1993 zog der Sender dann nach Liestal und nannte sich ab sofort Rradio Edelweiss. Mit dem damaligen Sendeleiter Peter Küng kam auch neuer Schwung in den Baselbieter Sender. Peter Küng und der damalige Sport Chefredakteur Meinrad Stöcklin beschlossen, dass Radio Edelweiss Live Sport übertragenmuss. Die Sparte Fussball war schon immer da, mit dem FC Basel, jedoch schwebte Küng und Stöcklin eine andere Sportart im Kopf herum. Eishockey aus der Nationalliga A war das Geheimnis. Nun, der EHC Basel war zu dieser Zeit in keiner der oberen Ligen vertreten. Also beschloss man die Spiele des EHC Olten zu übertragen. Der geeignete Mann für diese Aufgabe war auch schnell gefunden. Fortan reiste Gerry Engel dem EHC Olten durch die ganze Schweiz hinterher. Wenn man Gerry fragt, wieviel er für seine Reisen als Gage bekommen hatte, antwortete er nur: «Es isch ds Bättle versuumt gsi». In Tat und Wahrheit bekam Gerry Engel damals pro Spiel Fr. 50.– ausbezahlt – auch dann, wenn der EHC Olten nach Ambri Piotta oder nach Lugano reisen musste. Was Gerry für seine spätere Karriere als Sport-Kommentator geprägt hat, war die ständige Nähe zu Beni Thurnherr. Fast in allen Stadien sassen die Beiden Schulter an Schulter auf der Medientribüne. Gerry erzählte, dass er von Beni Thurnheer eigentlich das Handwerk des Kommentators gelernt hatte. Er konnte sich viel vom Sport Flagschiff des Schweizer Fernsehen abschauen. 

Foto: http://radio-raurach.ch / Das "Ehemaligen-Panorama" am 1. November 2013
radio-basilisk
Foto: bzbasel.ch

1996/1997 verliess Gerry dann das Radio Edelweiss und wechselte zur Kokurrenz – genauer zu Radio Basilisk. Auch Dort wurde er als Eishockey-Kommentator eingesetzt. Diesmal aber nicht mehr für die Spiele des EHC Olten sondern diejenigen des EHC Basel. Dieser spielte mittlerweile in der Nationalliga B. Zum Teil wurden die Spiele auf der «Kunschti» Margrethen auch zusammen mit André Auderset übertragen. Im Studio in Basel moderierte meistens Roland Wegener die Sportsendung mit den Live-Einschaltungen auf die «Kunschti». 

1998 war dann ein, so wie Gerry sagt, Meilenstein in seiner Karriere erreicht. Er übertrug für Radio Basilisk die Eishockey WM aus der Basler St. Jakobhalle. Gegenüber der St. Jakobhalle befand sich noch das alte «Joggeli». Dort baute Radio Basilisk Wurststände auf und lies die Übertragung aus der St. Jakobhalle auf grossen Lautsprechern laufen. So war jeder Besucher der Wurststände vor dem Joggeli durch Gerry stets informiert, wie das Spiel in der Halle steht. Bis 2003 blieb Gerry Radio Basilisk treu. Danach zog es ihn weg vom Reportermikrofon, hin zum Stadion Speaker-Mic.

Foto: hockeyfans.ch

2003 steigt der EHC Basel in die oberste Spielklasse auf und Gerry Engel wird angefragt, ob er den Posten des Stadion Speakers in der gerade neu fertiggestellten St. Jakob-Arena übernehmen will. Natürlich sagte er zu und war nun der erste Stadionspeaker in der St. Jakob-Arena. Diesen Posten teilte er wiederum mit André Auderset. Leider kam es dann nach einem Jahr zu einem kleinen Eklat. Sowohl André als auch Gerry verdienten überhaupt keinen Rappen als Speaker. Als sie dann bei der Clubleitung anfragten, ob man mindestens den gleichen Lohn erhält wie das Stadionpersonal (Fr. 25.–/Std.) lehnte die Clubleitung des EHC Basel dies ab. André Auderset  wie auch Gerry Engel entschieden sich danach dem EHC Basel den Rücken zu kehren.

Danach wurde es 4 Jahre ruhig um Gerry Engel. Erst 2008 erschien er wieder auf der Position des Fussballkommentators, diesmal für das eigens gegründete FCB Live Radio, zusammen mit seinem Arbeitskollegen Remo Rossi. Zusammen übertragen sie als Einzige in der ganzen Schweiz die Spiele des FC Basel über die volle Distanz – ohne Werbung und Unterbrüche. Ja, es war sogar das allererste Radio, welches überhaupt für einen Schweizer Super League Club Spiele übertrug (siehe Wikipedia des FC Basel). Rossi und Engel waren Pioniere, denn ein Jahr später wurde in Bern das Radio Gelb-Schwarz gegründet. Weil Basler ja von Grund auf freundlich sind, half Gerry Engel den Berner Kollegen beim Aufbau ihres Senders. Er stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite.  Mit den Jahren folgten dann etliche andere Vereine mit eigenen Fan-Radios. Im Jahre 2020, nach zwölf Jahren, wurde das FCB Live Radio wegen Uneinigkeiten zwischen den beiden Gründern aufgelöst. 

  • 2020 gründete Gerry Engel zusammen mit den folgenden Mitgliedern das neue Radio Rotblau:
  • Maximilian Fankhauser
  • Mario Gasparini
  • Matthias Thalmann
  • Mansour Benayat
  • Stephan Klugger
  • Till Keller
  • Mike Tschopp
  • Nicolas Leibundgut
Wie schon zu Zeiten des FCB Live Radio überträgt auch Radio Rotblau in Audiodeskription. Das heisst, dass auch sehbehinderte und blinde Fussballfans dem Geschehen auf dem Rasen folgen können. Radio Rotblau wurde zu einem Verein umfunktioniert und ist seit 2020 offizieller Partner des FC Basel 1893. Da Gerry früher auch schon bei den Frauen als Torhütertrainer (Grasshoppers Club Basel, SV Muttenz) eingesetzt wurde, war es nicht überraschend, dass seither auch die Spiele der FCB Frauen live im Radio übertragen werden.