Red: Gerry Engel, danke, dass du dich für dieses Interview Zeit genommen hast.
GE: Musste ich ja.
Red: Für was steht Radio Rotblau?
GE: Radio Rotblau soll dem FCB Fan und auch den sehbeeinträchtigten und blinden Fussballfans uneingeschränktes 90-minütiges Fussballvergnügen bringen, sowohl für im Männerfussball als auch im Frauenfussball. Wir übertragen ja in «Audiodeskription» und das heisst, dass der Kommentator ganz genau beschreiben muss, wo sich der Ball zur Zeit befindet. Diese Art des Kommentierens können nicht alle. Es ist schwierig sich dies anzueignen, aber nicht unmöglich. Daher bilden wir unsere Kommentatoren auch aus.
Red: Überträgt Radio Rotblau auch Spiele der FCB Frauen?
GE: Aber selbstverständlich. Alle Heimspiele der Frauen werden live übertragen. Entweder via Homepage https://radio-rotblau.ch oder via unsere Gratis-App auf dem Handy.
Red: Wer hat Dich in Deiner Karriere am Meisten gefördert?
GE: (überlegt ein bisschen) Uii, da gibt es zwei Personen. Zum Einen Beni Thurnheer und zum Anderen Peter Küng. Beni hat mir gezeigt, wie man sich auf ein Spiel vorbereitet. Dazumal habe ich für Radio Raurach noch die Spiele des EHC Olten kommentiert und da sass ich meistens neben Beni Thurnheer. Das war auch gut so, denn er kommentierte fürs Fernsehen und ich fürs Radio, da konnte ich ab und zu rüberschielen während ich kommentierte, denn da sah ich bei strittigen Szenen das Replay vom SF, sodass ich da nichts falsches sagte.
Red: Und wie hat Dich Peter Küng beeinflusst?
GE: Ja, Peter war immer sehr fordernd. Das meine ich jetzt nicht im Negativen, im Gegenteil. Er hatte so eine Art dir Dinge zu erklären. Am Schluss bist du dann selber darauf gekommen, aber die notwendige Hilfe hat es immer gebraucht. Er war ein toller Programm-Direktor bei Radio Edelweiss, wie es damals noch hiess. Er brachte nach dem Neustart als Radio Edelweiss (früher Raurach) eine gewisse Struktur ins Programm des Senders ein und der Erfolg damals gab ihm Recht.
Red: Zu wem schaut Kommentatoren-Legende Gerry Engel auf?
GE: (lacht) Zu meinen beiden lieben Töchtern. Was aus ihnen geworden ist und wie liebevoll sie heute sind. Danach folgt direkt Roger Federer. Ihn bewundere ich, wie er die ganze Zeit die Balance zwischen Familie und Beruf halten konnte, wie bodenständig er geblieben ist, trotz des Weltruhms. Das ist schon sehr bemerkenswert.
Red: Welchen Promi würdest Du gerne zum Essen zu Dir nach hause einladen ?
GE: (überlegt) Tja, wen würde ich einladen. Kann man auch zwei einladen?
Red: Wenn Du willst, klar.
GE: Dann entscheide ich mich für Michael Patrick Kelly und seine Frau Joelle.
Red: Warum gerade diese Beiden?
GE: Ich bewundere Paddy für seine bisherige Lebensreise. Mit der Kelly Family wurde er berühmt, hatte dann plötzlich die Schnauze voll und ging 6 Jahre ins Kloster, um wieder zu sich selber zu finden. Kommt danach zurück und feiert einen Erfolg nach dem anderen. Glaub mir, ich hätte so viele Fragen an Paddy, da würde ein Abend mit Essen nicht ausreichen.
Red: Gerry, vielen Dank für das Interview.
GE: Gerne.